Vegane Wahnsinn geht weiter

Wolfach/ Hofstetten. Wie am Mittwoch landesweit die hessischen Medien berichtetet, wurde im Städtchen Limburg das Glockenspiel „Fuchs du hast die Ganz gestohlen“ durch ein vegan-freundliches Lied ersetzt. Eine Anwohnerin hat sich beklagt.

Nun drohen auch vegane Interessenverbände im Kinzigtal den hiesigen Narrenzünfte! Es geht um Häs und Sprüche. Die Wolfacher Narrenzunft legt viel Wert darauf frei zu sein. Nicht zu verwechseln mit fly zu sein. Doch hat sie nun Angst die Freiheit gegen vegane Wahnsinnige verteidigen zu müssen. Konkret geht es um die tierischen Narrensprüche „Die Frösch“ und „Hoorig isch die Katz“.  Die Veganer finden besonders die Zeilen „wenn die Katz net hoorig wär, dann fängt sie keine Mäuse mehr“ diskriminiert und wollen dagegen vorgehen.

Ulrike Stehle-Richter vom Veganen Verband Mittleres Kinzigtal (kurz VegMiKi) erklärt dazu: „Es ist ein kulturelles Armutszeugnis, dass Narrenverbände immer noch mit ihrem alten, patriarchalischem Verhalten die Tiere denunzieren. Der Mensch kann zum Mond fliegen und auf nanometer Computer herstellen, aber zu einem Umgang mit Tieren auf Augenhöhe kann er sich nicht ermutigen. Und gerade Narrenzünfte, die zum Wohle der Gesellschaft, gegen die Obrigkeit ein Pol sind, sollten schlauer sein und mit dieser tierfeindlichen Programmatik Schluss machen. Wir werden alle Rechtsmittel prüfen, hoffen aber auf ein Einlenken.“
Die Narrenzunft sieht sich zum ersten Mal mit dieser Art von Gegenwehr konfrontiert. Für sie sind diese Sprüche kulturelles Erbe und nicht wegen veganen Bedenken aus der Welt zu schaffen. Schließlich werden diese Sprüche seit Jahrzehnten an die jüngeren Generationen weitergegeben.  „Von einer Denunzierung der Katze kann keine Rede sein“, meint Narrenvater Vitus Kessler. „Es isch hald nunmal Fakt, dass eine Katz ohne Hoor keine Mäuse fängt. Basta.“

Aber nicht nur Narrensprüche sind der VegMiKi ein Dorn im Auge, schlimmer noch sei es, wenn ein Tier massenhaftem Zurschaustellung dienen muss. Hier sei vor allem die Höllenhundzunft aus Hofstetten genannt. „Wer den Hund als bissiges düsteres Wesen darstellt, vergisst, dass er für viele erster Freund in jeder Notlage ist. Eine solche Reduzierung von Eigenschaften schürt Ängste. Das erleben wir gerade bei der wichtigen Debatte um die Wiedereingliederung des  Wolfs.“

Die Höllenhundzunft mache sich große Sorgen, um die Fortführung ihrer Narretei. „Ohne den Höllenhund als Figur wären wir nicht das, was uns auszeichnet.“
Dennoch gibt es versöhnlichere Denkweisen innerhalb der Zunft: „Einige von uns überlegen jetzt schon ein veganfreundliches Kostüm zu entwerfen, das aber dennoch furchteinflößend und mit der Region verbunden ist. Die erste Wahl fiel auf ein Topinambur-Kostüm, wo aber schon die Biberacher Biberzunft interveniert hat. Eine weitere Möglichkeit sehen sie im Brokkoli. Vor dem hat jedes Kind Angst und mag keiner gern.“

Es besteht also noch Hoffnung, dass der vegane Wahnsinn die Fasnacht nicht allzu sehr verändert.
Diese Meldung war wie immer für die KAZ.

Mit Dank an Marc-Leon Schwarzer

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